(2) Für Interessierte sei beispielsweise genannt: Süß, Walter (1994): Entmachtung und Verfall der Staatssicherheit. Ein Kapitel aus dem Spätherbst 1989 (BF informiert, 5/1994), Berlin.
(3) Es sei beispielsweise verwiesen auf: Alsmeier, Bernd (1994): Wegbereiter der Wende: die Rolle der Evangelischen Kirche in der Ausgangsphase der DDR, Pfaffenweiler, Centaurus; und Reitinger, Herbert (1991): Die Rolle der Kirche im politischen Prozess der DDR 1970 bis 1990, München, tuduv.
(4) im folgenden auch Abgekürzt mit ZEIT, WELT und TAZ.
(5) Die ZEIT lag auf Mikrofilm archiviert in der Universitätsbibliothek Mannheim vor und wurde von Anfang Januar 1989 bis Anfang Februar 1990 komplett gesichtet. Dabei wurden zunächst einige hundert auf den ersten Blick relevant erscheinende Artikel abkopiert, um sie genauer zu analysieren.
Die WELT war im Dokumentations- und Datenbankzentrum der Universität Mannheim größtenteils nach Schlagworten sortiert zusammen mit anderen Zeitungen in Aktenordnern verfügbar. Es wurden alle Artikel der Schlagworte "DDR" in Verbindung mit "allgemein" "SED und Parlament/Wahlen", "Gesellschaftsordnung", "Innenpolitik, Regierungserklärungen, innere Reformen", "Wirtschaft allgemein, Wirtschaftsverfassung, Wirtschaftssystem, Wirtschaftspläne", "Konjunkturlage und Politik", "Recht" und "innerdeutsche Beziehungen" von September 1989 bis Januar 1990 zur genaueren Durchsicht abkopiert. Außerdem wurden Artikel, die mit "BRD - innerdeutsche Beziehungen" aufgenommen waren berücksichtigt. Schließlich wurden alle Beiträge der Zeitung nach Beiträgen über die DDR durchsucht, die noch nicht nach Schlagworten einsortiert vorlagen. Es ist nicht auszuschließen, daß aufgrund der Vorselektion durch das Dokumentations- und Datenbankzentrum einige eigentlich relevante Artikel fehlen. Nachteilig an dieser Archivsuche war außerdem, daß teilweise Verfasser und Seitenzahl der Artikel nicht mehr ersichtlich war. Entsprechend fehlen diese Angaben bei den Zitaten und im Quellenverzeichnis.
Die TAZ war auf CD-ROM für den gesamten Untersuchungszeitraum verfügbar. Laut den allgemeinen Hinweisen zur CD-ROM sind die betreffenden Artikel vollständig erfaßt, wobei allerdings bei einem geringen Teil nur Schlagzeilen und Zusammenfassungen vorhanden waren. Der Suchvorgang nach relevanten Artikeln wird in den betreffenden Kapiteln beschrieben.
(6) Quellen der Autoren: Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik, Internationaler Teil; Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der DDR; Außenhandelsjahrbücher der RGW-Länder, Summers, Heston A. (1988): A New Set of International Comparisons of Real Product and Price Levels Estimates for 130 Countries, 1950-1985; in: The review of income and wealth, series 34, number 1, pp.1; Berechnungen des DIW.
(7) Quellen der Autoren: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reibe 4.1.1,1980 und 1988, Fachserie 17, Reihe 2, Fachserie 17, Reibe 8; Statistisches Amt der DDR, Entwicklung der industriellen Bruttoproduktion und der Anzahl der Arbeiter und Angestellten von 1980 bis 1988; Deutscher Bundestag, Materialien zur Lage der Nation. Drucksache Nr. 11/11.1987; Berechnungen und Schätzungen des DIW.
(8) Es ist nicht ganz klar, inwieweit dies westlichen Journalisten 1989 bereits bewußt gewesen sein muß, da nach der DDR-Statistik der Westhandel zu niedrig ausgewiesen wurde. Den Berechnungen von Görzig und Gornig lagen bereits auch externe Quellen mit zugrunde. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine etwas aktuellere Berechnung des Statistischen Bundesamtes von 1993, wonach der Außenhandel mit Nicht-Staatshandelsländern nur 39% des Handelsvolumens betragen hat (abgedruckt in Gutmann & Buck 1996: 61). Trotz unterschiedlicher Grundlagen und Berechnungsarten liegt aber auch dort das besonders relevante Saldo im Außenhandel mit dem Westen 1988 in Vergleichbarer Höhe wie bei Görzig und Gornig.
(9) Quellen der Autoren: Außenwirtschaft Nr. 7/1990; Statistische Jahrbücher der DDR; Außenhandelsjahrbücher der RGW-Länder; Partnerlandangaben der OECD und Berechnungen des DIW.
(10) Die Kehrtwende in der Energiepolitik war beispielsweise in der Veröffentlichung der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 1988 nachzulesen, die auch hier noch zugrundegelegt wurde. Auf zurückgehende Exporterlöse der DDR durch Ausfuhr von Erdölprodukten in den Westen konnte allein schon aus den fallenden Weltmarktpreisen geschlossen werden.
(11) In der verwendeten Literatur schwanken die Zahlen in dieser Bandbreite.
(12) Eine Erläuterung, warum es in der DDR keine repräsentative Meinungsforschung gab, und inwieweit dennoch Trends zu ermitteln sind, ist bei Interesse Gensicke 1992: 9 ff. zu entnehmen.
(13) Diese Angaben von Gensicke stimmen nicht mit dem bei ihm selbst als Anhang abgedruckten Fragebogen IU88 überein, bei dem zuerst (Frage 23) nach einer möglichen Verbesserung bis zum Jahr 2000 und erst in Frage 24 nach der Dringlichkeit gefragt wird. Die im Text benutzte Itemformulierung spricht ebenfalls für ein Mißverständnis Gensickes.
(14) Im bei Gensicke abgedruckten Fragebogen IU88 fehlt bei Frage 24 das Item Wohnsituation, statt dessen werden zwei Vorgaben zum Bereich Entlohnung gestellt. Es wird jedoch bei der hier benutzten Übersicht, in der sich die Kategorie "Wohnen" auch in der Dringlichkeitsausprägung findet, auf eine weitere Quelle "Ältere Bürger: Lebensbedingungen" hingewiesen. Auf welche Weise diese eingebunden wurde, und wie die Zahlen bei "Wohnen" im Detail zustande kamen, bleibt jedoch leider unklar.
(15) "SD 87" ist Gensickes Kurzbezeichnung für die Untersuchung "Sozialstruktur und Lebensweise in Städten und Dörfern (Haushalte), II.-IV. Quartal 1987" der Akademie für Gesellschaftswissenschaften Berlin, die hier übernommen wurde.
(16) "Frieden ‘87" stellt die Kurzbezeichnung Gensickes für die Studie der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin: "Friedensengagement und Leistungsverhalten junger Produzenten, Nov. 1987" dar. Sie wurde hier ebenfalls übernommen.
(17) Wie bereits in der Einleitung festgestellt wurde, kann auf die Rolle der Kirchen hier nicht weiter eingegangen werden.
(18) Bei Interesse sei beispielsweise auf Wolle 1998: 256 ff. hingewiesen.
(19) Die anderen RGW-Staaten werden bekanntlich in dieser Arbeit nicht betrachtet, es handelt sich bei dieser Aussage zumindest hinsichtlich der UdSSR aber um mehr als eine subjektive Einschätzung. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wurden Artikel über die Sowjetunion abkopiert, nämlich solche, bei denen potentiell auch Inhalte über die DDR vermutet wurden. Von dieser unvollständigen Auswahl thematisierten allein ein gutes Dutzend der Artikel als Hauptthema die Wirtschaft der Sowjetunion.
(20) Hier sprach Maier sogar ein Vorgehen an, daß in den zugrunde liegenden Übersichtsdarstellungen zum tatsächlichen Zustand der Wirtschaft in der DDR keine Erwähnung findet.
(21) Tatsächlich wurden bekanntlich nicht nur Lebensmittel als "sozialistische Errungenschaften" subventioniert, sondern beispielsweise auch Mieten, der ÖPNV und Medikamente. Darauf wurde in anderen Artikeln am Rande hingewiesen, die aus Platzgründen hier nicht alle aufgezählt werden können.
(22) An dieser Stelle können nicht alle Artikel, in denen dieses Bild vermittelt wurde, aufgezählt werden. Die zwei Literaturangaben sind als Beispiele zu verstehen.
(23) Die Vorgehensweise im Detail: Zunächst wurden in Volltextsuche als Suchbegriffe jeweils "DDR" zusammen mit einem anderen Begriff bei Ausschluß aller zuvor bereits bearbeiteten Ausdrücke benutzt, nämlich "Wirtschaft", "SED", "Demonstrationen", "Reformen", "Bevölkerung" "Volk", "Unmut" und "Mauer". Dabei wurde teilweise mit Platzhaltern gearbeitet, wie "Reform*" und "Demonstration*", um auch Ausdrücke wie "Reformansätze", "Reformunfähigkeit" usw. mit einzubeziehen. Die jeweiligen Listen wurden oberflächlich gesichtet und Artikel, die sich offenkundig nicht mit der Situation in der DDR auseinandersetzten aussortiert. Beim Suchbegriffspaar "DDR" und "Unmut" fand sich lediglich noch ein auf dem ersten Blick potentiell relevanter Artikel. Die zusätzliche Verwendung von "Mauer" führte ebenfalls nur noch einen weiteren Beitrag zu Tage. Die Verwendung weiterer naheliegender Begriffe wie "Revolution" ergab keine Treffer mehr.
Zur Sicherheit wurde zuletzt der Suchbegriff "DDR" unter Ausschluß aller oben aufgezählten Stichworte verwendet. Die sich ergebene Liste konnte aus Zeitgründen nur noch anhand der Hauptüberschriften auf potentielle Relevanz geprüft werden.
Insgesamt ergab sich also ein vergleichbares Suchmuster wie bei ZEIT und WELT.
(24) vgl. beispielsweise Kulke in TAZ Nr. 2952 vom 2.11.1989, S. 3 & Nr. 2957 vom 8.11.1989, S. 2; Piper in ZEIT Nr. 45 vom 3.11.1989, S. 27 und WELT Nr. 234 vom 7./8.10.1989. Die Titel sind der Literaturliste zu entnehmen.
(25) Die Ausführungen in der TAZ stützen demnach die Sichtweise der Autoren, welche nicht von einer Entscheidung gegen die Gewalt im Politbüro ausgingen, sondern die Kehrtwende auf die lokalen Ereignisse zurückgeführt haben. Leider kann dieser Aspekt hier nicht weiter vertieft werden.
(26) Auf die politischen Positionen der einzelnen Vertreter am Runden Tisch kann aus Platzgründen hier nicht eingegangen werden. Für einen Überblick sei beispielsweise auf Semtner 1992: 41 ff. hingewiesen.
(27) Wie schon mehrfach hingewiesen wurde, kann dieser Aspekt hier nicht weiter vertieft werden.
(28) Das Hauptproblem sei kurz skizziert: Mit den sich überschlagenden Ereignissen bezogen sich die Prognosen auf die unterschiedlichsten Bereiche und ließen sich noch schwieriger als die Darstellungen der aktuellen Situation wenigen sinnvollen Kategorien zuordnen. Selbst die ausschließliche Betrachtung der möglichen staatlichen Einheit Deutschlands hätte wenig Sinn gemacht. Die Prognose der Wiedervereinigung bei offenen Grenzen und freien Wahlen wurde in den zugrunde liegenden Artikeln zunehmend von der wahrgenommenen Stimmung in der Bevölkerung determiniert. Ohne eine systematische Einbeziehung der vermuteten Reaktion der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs auf den offenkundigen Einheitswunsch der DDR-Bevölkerung wäre das Ergebnis also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aussagekräftig und fahrlässig verzerrt gewesen. Wie bereits in der Einleitung dargestellt, konnte der internationale Aspekt aber aufgrund von Restriktionen bezüglich der Bearbeitungszeit und des maximalen Umfangs der Diplomarbeit nicht berücksichtigt werden.
(29) Doppelzuordnungen zu der Kategorie "Probleme durch Fluchtbewegung" im Bereich "Wirtschaft" daher nahezu ausgeschlossen.
(30) Als sekundäre Suchbegriffe neben "DDR" fungierten diesmal "Wirtschaft", "Bevölkerung", "Opposition", "Mauer", "Wiedervereinigung", "SED", "Partei", "Demo", sowie "Regierung", und zwar erneut teilweise mit Platzhalter. Auch hier wurde zuletzt wieder nach Artikeln mit dem Begriff "DDR" ohne alle vorherigen Möglichkeiten gesucht. Die Vorselektion, sowie die endgültige Auswahl der Artikel als "relevant", erfolgte jeweils wie bereits im Kapitel des Untersuchungsabschnitts bis zur Grenzöffnung beschrieben.
(31) Die Bereiche "Alte Institutionen" und "Regierung" in diesem Untersuchungsabschnitt sind in ihrer Summe vergleichbar mit dem Bereich "vorhandene Institutionen (SED, Blockparteien, etc.)" der Phase vor der Grenzöffnung. Die beiden Spalten "Oppositionsgruppen und neue Parteien" und "Bevölkerung" bilden gemeinsam eine Differenzierung von "Opposition und Bevölkerung" des vorherigen Abschnitts. Außerdem muß beim Vergleich mit den genannten Bereichen bis zum Mauerfall jeweils ein Teil des neuen Bereichs "Regierung" zugeschlagen werden, weil durch die Einbeziehung des "Runden Tischs" in ihm sowohl die alten Kräfte als auch die neuen Gruppierungen vertreten waren.
(32) Um bei der wöchentlich erscheinenden ZEIT auch die Ereignisse der letzten Januartage zu berücksichtigen wurde noch die erste Ausgabe im Februar 1990 in die Betrachtung aufgenommen. Dafür fehlt die Ausgabe vom 10. November 1989, die bekanntlich dem vorherigen Untersuchungsabschnitt zugeschlagen wurde. Entsprechend der in Kapitel 4.2.3. bereits erörterten Sachverhalte ist nicht davon auszugehen, daß diese Vorgehensweise insgesamt zu gravierenden Verzerrungen geführt hat.
(33) Aufgrund der naturgemäß teilweise etwas impressionistischen Zuordnung kann man beispielsweise bei einer viermaligen Erwähnung des "Runden Tischs" in der WELT gegenüber einer dreimaligen Darstellung in der Zeit, bzw. dem umgekehrten Verhältnis bezüglich der Kategorie "Kooperation mit BRD" kaum von einer signifikant unterschiedlichen Berichterstattung sprechen.
(34) Bekannterweise stellte sich 1991 heraus, daß Ibrahim Böhme informeller Mitarbeiter der STASI war. Ob, und inwieweit die zurückhaltende Politik der Oppositionsgruppen Folge einer STASI-Unterwanderung war, kann hier nicht diskutiert werden. Der Umfang derselben war in jedem Fall beträchtlich, wie beispielsweise Klaus Wolscher: "Manchmal hatte die Stasi sogar die Mehrheit..."; in TAZ Nr. 3321 vom 1.2.1991, S. 28 zu entnehmen ist.
(35) Beispielsweise auf die "Vereinigte Linke" und "Die Nelken" kann im Rahmen dieser Skizzierung der Entwicklung des DDR-Parteienspektrums nicht eingegangen werden.
(36) Der Frage, ob die Parole "Deutschland, Deutschland über alles" statt "Einigkeit und Recht und Freiheit" mit einem weiteren extremen Rechtsruck der Mehrheit der Demonstranten gleichzusetzen ist, kann hier leider nicht nachgegangen werden.
(37) Dies gilt z.B. für Walter Süß, von dem sich Artikel in den untersuchten Zeitungen finden, der aber auch wissenschaftliche Abhandlungen verfaßt hat.
(38) Am Rande interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Darstellung Bleeks, wonach sich seitdem die bundesdeutsche Gesellschaft weniger durch den Vergleich mit der DDR, sondern zunehmend aus sich selbst heraus identifizierte (vgl. Bleek 1992: 60).
(39) Auf die "Nebenaußenpolitik" der SPD nach dem Verlust ihrer Regierungsbeteiligung 1982, bei der nun verstärkt auf Parteiebene Kontakte zu Kommunistischen Parteien gesucht wurde, kann an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Es sei beispielsweise auf Hacker 1995: 26 ff. (kompletter Titel in Literaturliste) oder Potthoff, Heinrich (1995): Die Koalition der Vernunft. Deutschlandpolitik in den 80er Jahren, München, DTB, Seite 47 ff. verwiesen.
(40) Vgl. auch die Ausführungen in Kapitel 3.2.2.1.
(41) Nach der Datenbankzeile der CD-ROM stammt dieser Bericht von Hannes Bahrmann, im Artikel selber ist jedoch Peter Paul Dürr als Verfasser angegeben.